Heute geht’s wieder um halb 12 nach Ballymena. Davor noch kurz ein paar Futtersäcke aus dem Laster laden und kurz die Ställe ’scrapen‘. Es regnet den typischen irischen Regen. Kleine, aber viele Tropfen mit kräftigem Wind dazu. Und das eigentlich den ganzen Tag. Mich stört das ja nicht, aber wir sammeln auf der Weide noch ein Lamm ein. Dieses atmet zwar nicht und die Augen sind weit geöffnet, tot ist es aber noch nicht. Michael legt es unter die Wärmelampe, aber es ist zu spät. Da sind noch zwei Lämmer, die mir Sorgen machen: das verwaiste hält sich kaum auf den Beinen, frisst aber noch und eins von den Zweien mit Mutter ist auch sehr schwach und dünn. Die Mutter (die alte Pottsau) lässt es einfach nicht trinken. So wird man hier alltäglich mit Leben und Tod konfrontiert.
In Ballymena werden erst sämtliche Banken abgeklappert (was immer Michael da auch macht) und ich bekomme erstmal 50 Sterling. Jetzt aber endlich zum Frisör (Barber). Für sagenhafte 6 Sterling bekomme ich einen sauberen Haarschnitt.
Der Regen wird im Laufe des Tages immer heftiger und schließlich verrichten wir die letzten Arbeiten im Dunkeln.
Michael fragt mich erneut, was ich jetzt vor habe. Das frage ich mich natürlich auch. Am Freitag kann ich ins Internet und schon mal nach Flügen gucken. Ich möchte natürlich noch gerne ein paar Wochen bleiben um einige Ausflüge in den Norden und Osten zu machen und habe dies Michael auch so gesagt. Er hat auf jeden Fall nicht abgelehnt.
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