Vater! – 1. Kapitel – Wo ist Vater?

An einem kalten Winterabend in Melwas Hütte saßen Cassus, der inzwischen 16 Jahre alt war, und seine Mutter Sophie mit getrocknetem Speck und einer dicken Graupensuppe am Feuer und unterhielten sich, plötzlich fragte Cassus:“Was ist eigentlich mit meinem Vater passiert, Muttter?“ „Du hast recht, es wird Zeit, dass ich dir davon erzähle: einst vor 15 Jahren an solch einem kalten Winterabend wie diesem, bollerten die Wachen des Herzogs an die Tür, wir öffneten und sie stürmten herein, schmissen ein paar Münzen auf den Tisch, zogen deinen Vater vom Tisch weg und nahmen ihn mit.“ Cassus fragte:“Wo ist mein Vater jetzt?“

„Das weis ich nicht, aber ich glaube, das Käpt’n Mador mehr darüber weis. Lass uns jetzt schlafen gehen.“

Am nächsten Morgen ging Cassus zum Hafen runter und fragte einen Matrosen nach Käpt’n Mador, der Matrose deutete auf ein grosses Frachtschiff:“ Dort wirst du Käpt’n Mador finden.“

Cassus ging zum Frachter, aber jemand hielt ihn zurück, es war Beltane, Cassus Freund:“Was machst du denn hier, Cassus?“ „Ich suche deinen Vater Käpt’n Mador.“

Beltane antwortete:“ Ich darf dich nicht zu ihm auf das Schiff lassen, weil er mit einem General über die nächste Fracht von Soldaten spricht. Aber lass uns doch erst einmal >Zum goldenen Anker< gehen und etwas trinken.“

In der Kneipe tranken sie ein Bier und nach einer halben Stunde verließen sie sie und betraten das Schiff durch einen Seiteneingang. Beltane und Cassus gingen zur Kajüte vom Käpt’n und klopften an. „Ja bitte? Herein!“ Käpt’n Mador öffnete die Tür und liess sie herein. „Guten Tag, Käpt’n Mador, ich bin Cassus und meine Mutter hat mit erzählt, dass sie wüssten, wo mein Vater Melwas ist.“ „Hm, dein Vater Melwas wurde wahrscheinlich als Soldat nach England verfrachtet.“ Cassus fragte:“Wissen sie, was mit ihm jetzt ist?“ „Entweder er wurde von den Engländern versklavt oder getötet.“ „Wissen sie, wie ich ihn finden könnte?“ fragte Cassus. „Wahrscheinlich wirst du ihn nie mehr sehen.“ sagte der Kapitän. „Wie könnte ich denn nach England kommen?“ „Mit mir kannst du auf jeden Fall nicht nach England fahren. Ich brauch jetzt Ruhe, denn ich habe morgen noch einen langen Tag vor mir. Verlass bitte mein Schiff.“

An diesem Tag erfuhr Cassus nichts neues mehr und außerdem war es schon spät. Cassus ging nach Hause, aß noch eine Graupensuppe mit Speck und dachte darüber nach, wie er nach England kommen könnte. Dann legte er sich ins Bett Bett und schlief gleich ein.

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